Der Gesandten – Phalanzia

Phalazia alias die Gesandte – göttliche Herrführerin Ulthors

Einst eine große und weise Königin der Hochelben von Elanduria auf Weltenglanz. Gestürzt durch Intrige und Verrat und vergiftet von ihrer besten Freundin, nahm sie Ulthor auf für ihre ehrenvollen Taten und Leistungen, auf welche die Götter des Lichtes voller Ehrfurcht blickten. So wurde sie durch weitere Ruhmestaten in den ulthonischen Schlachten wären der Inquisition zur Heerführerin über die Engelsscharen Ulthors, den Paladinen des Lichtes und der Leibwache Ulthors selbst. Man sagt, wenn ein Kind weint, ohne einen Grund zu haben, dann ist einer aus den Engelsscharen um Ulthors Paladinen gefallen und es würde ein neuer Stern ihm zu Ehren am Nachthimmel aufsteigen. Phalanzia ist wohl die ehrbarste aller Streiterinnen Ulthors und die Einzige, die Ulthors Schwert zu führen vermag wie Ulthor selbst, doch ihre hochnäsige Arroganz könnte sie einst zu Fall bringen.

Phalanzia ist prächtig in der Gestalt und geschmückt mit ihren weißen Engelsflügeln und ihren prunkvollen hellen Gewändern, welche mit goldenen Intarsien geziert sind. Sie trägt ein Schwert des Lichtes und sie umgibt die Aura der absoluten Reinheit. Doch auch Hochmut und Würde zieren diese mächtige Kriegsgöttin, die die Paladine des Engelsheers von Ulthor führt. Sie ist die Getreueste in Ulthors Stab und würde ohne Zögern sich in jedes Schwert stürzen, nur um Ulthor selbst zu gefallen und zu schützen. Kein Wesen aus Ulthors Reihen wagt es daher gegen Phalanzia das Wort zu erheben und viele Wesen der Finsternis schrecken alleine bei ihrem Namen zurück.

Doch sollte Phalazia auch erfahren, was es heißt den Körper eines sterblichen Wesens anzunehmen und mit diesem zu vergehen.

Phalanzia, auch die Gesandte genannt, war einst eine der ehrbarsten Streiterinnen im Gefolge der Engelsschar um Ulthor. Die Gesandte stammte einer langen und uralten Blutlinie von ritterhaften Kriegern und Könige der Hochelben ab und als sie in den ulthonischen Kriegen mit einigen ihrer anderen Engelsbrüder und Schwestern fiel, da bewahrt Ulthor selbst ihre reine Seele auf, damit diese einst einen neuen sterblichen Körper erfüllen möge und das Licht in die Finsternis tragen würde, wie die eiserne Sperrspitze das Fleisch der Unholde teilt.

Über die, selbst für göttliche Wesen, unendlich lange Zeit der Körperlosigkeit und der Lösung von jeglichem Bewußtsein als reine Seele, hat die Gesandte ihren Namen wahren Namen selbst vergessen. Selbst die anderen Götter erinnern sich kaum noch an sie und schon gar nicht an ihren Namen. Einzig Ulthor, dürften sich an den wahren Namen von ihr erinnern. Und noch viel mehr ging der Gesandten verloren in dieser langen Zeit. Einzig der feste und wahre Glauben an die Macht des Lichtes, die Kraft des Guten und die Hoffnung in Allem sind stetige Begleiter für sie gewesen und die Ankerpunkte, an denen sich ihre reine Seele haftete. Alles andere sank so tief in ihr innerstes Bewußtsein, dass sie sich letztendlich nicht mehr daran erinnerte. Doch es war immer noch da, verschlossen in einer Kapelle aus Ruhe und Frieden und des Lichtes.

Bis zu jenem Tage, als ein gleißender Lichtstrahl vor der Gesandten erschien und in diesen gebettet zwei Gestalten, welche vor strahlendem Licht nicht sofort zu erkennen waren. Als sich ihre seelischen Augen an das Blenden des Lichtes gewöhnt hatten, da wurde ihr freudig gewahr, dass es sich um ihre ihren Herren Ulthor und eine der Stählernen handelte. Lange sprachen sie, schwelgten in Erinnerungen, die die Gesandte zwar aufmerksam verfolgte, jedoch nicht so recht zuordnen konnte, weil sie sich nicht wirklich erinnerte. Nur die Erinnerung an den Schmerzensstoß in ihr Herz, als ihre körperliche Gestalt von dem Dämonenspeer durchbohrt wurde, sorgte für einen kurzen Moment der Regung in ihr und das Verlangen nach Vergeltung brannte kurzweilig auf. Doch Ulthor linderte diesen Schmerz sofort durch die Macht des Lichtes und offenbarte ihr, dass er gekommen sei, damit sie in eine neue körperliche Hülle eingehen sollte und seine sterblichen Kinder auf einer fernen Welt einen sollte. Diese Aufgabe würde die größte Herausforderung werden, der die Gesandte je gegenübertreten sollte. Doch Ulthor hatte volles Vertrauen in sie und wählte nur sie für diese Aufgabe aus, weil nur sie stark genug und weitsichtig genug war, um alle Aspekte des Lichtes aufnehmen und einen zu können. Sicherlich würde dies Zeit in Anspruch nehmen und es würde auch Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Gesandte ihrer selbst wieder vollständig gewahr würde und auch ihrer Kräfte.

Die Gesandte stimmte der Aufgabe zu und Ulthor gab ihr einen Teil seiner selbst mit auf den Wegen, was nicht ohne Folgen bleiben sollte. Auch wurde ihr gesagt, dass auf der neuen Welt ein Sterblicher des Lichtes und festen Glaubens an Ulthor auf sie warten würde und sie entsprechend unterweisen würde, bis sie selbst die Führung über die Anhänger des Lichtes und Guten übernehmen könnte und sich ihre Kräfte erneuert hätten. Eine Bedingung gab es jedoch, die Gesandte dürfe nicht mit göttlicher Macht versuchen die Verläufe der Geschichte zu verändern und ihre zurückkehrenden Kräfte nicht übermäßig einsetzen. Um dies zu gewährleisten, würde sie in die Sterbliche Hüller einer ehrbaren Ritterin der Menschen eingehen.

Auch dem stimmt die Gesandte zu und so erstrahlte sie im Licht und wurde durch die Ferne gerissen.

Als sie langsam ihre Augen öffnete, merkte sie erst, dass eine sehr angenehme und weiche Stimme auf sie einsprach und sich mit einer anderen abwechselte, die besorgt immer wieder nachfragte, ob es ihr gut gehen würde. Die erste Stimme war die des Wächter des Lichtes, von Raum und Zeit, Eolan und die zweite Stimme kannte sie nicht. Doch sie spürte instinktiv, dass es eine Stimme war, die vom reinen Licht und der Treue zu Ulthor erfüllt war. Sie erhob sich mit der Hilfestellung der beiden Personen und schaute dabei tief in das freundliche und sanfte Gesicht eines Paladins, welcher dem Antlitz Ulthors in dessen jungen Jahren ähnelte. Fast hätte sie ihn als Ulthor sogar angesprochen im ersten Moment der Verwechslung. Doch dann erkannte sie ihren Fehleindruck und räusperte sich nur. Ihre Stimmbänder in dem neuen Körper wollten noch nicht wie sie und überhaupt fiel es ihr schwer nach so langer Zeit den neuen Körper richtig zu fühlen und zu leiten. Doch dies ergab sich Stück für Stück.

Nachdem sie bei vollem Bewußtsein war und den Erläuterungen von Eolan und Eternas gelauscht hatte, war sie nun bereit in die neue Welt zu gehen und dort von Eternas dem ersten Paladin von Ulthors Gnaden als Schülerin zu folgen, bis sie selbst ihrer und ihrer Fähigkeiten voll gewahr wurde. Und so geschah es auch mit dem Erwachen der Götter in der Dark World.

Leider sollte die Existenz der Gesandten nicht lange wären, schon im zweiten Kriegszyklus, in dem sie die Kinder der Hoffnung führen sollte, musste sie feststellen, dass ihre oftmals sehr radikalen Sichtweisen nicht gewürdigt wurden und auch die Finsteren Wesen der Dark World waren auf sie aufmerksam geworden und versuchten alles, damit die Gesandte ihr Leben verwürgen mochte. Als letztendlich die Nemephin erschienen und diese ein Gift unter die Göttlichen brachten, da erlag die Gesandte dem ersten unerkannten Anschlag. Sie wurde zum Mahnmal für alle Göttlichen, dass mit den Mächten der Nemephin nicht sorglos umzugehen sei.

Letztlich löste sich der sterbliche Körper der Gesandten auf und ihre göttliche Essenz kehrte in das Reich des göttlichen Lichtes zurück. Nicht ohne gewaltigen Schaden erlitten zu haben. Dort verweilt sie nun in einer tiefen Stasis vollkommen losgelöst von jeglicher Körperlichkeit.

Doch die Anhänger des Guten, der Hoffnung und der Gerechtigkeit waren erstarkt und hatten sogar den ersten Klingenkönig für sich beansprucht unter der leitenden Führung der Gesandten.

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