Vorwort
Die Expedition der Neun, getrieben vom Wunsche des Einen und erfüllt von der Hoffnung ihrer Streiter, ist nicht die Erste ihrer Art. Bereits vor einem Jahr brach eine Gruppe erlesener Recken unter der Führung des Vorstandes Wandersmann auf, um die sagenumwobenen Gefilde der dunklen Lande zu ergründen. Wie konnte es sein, dass eine Welt so völlig ohne Götter existierte? Und welche Folgen hatte das für ihre Bewohner und deren Träume? Dies galt in Erfahrung zu bringen.
Doch wie diese erste Expedition die dunklen Lande betrat, kehrten die Götter zurück und die feinen Rädchen von Intrige und Stolz begannen erneut sich zu drehen. Ein Krieg entbrannte und die Entscheidung um das Schicksal aller Welten lag offen zu den Füßen derer, die keinen Blick dafür erübrigten. Und verborgen von all dem Getöse und beschützt von all der Verleumdung krochen die traumlosen Mächte hervor, um im Schatten der Niedertracht einen Namen zu finden.
So beschloss der Zirkel der auferstandenen Häuser zu handeln und diese, von den Göttern heimgesuchte Welt, erneut zu betreten. Doch dieses Mal würden wir vorbereitet sein und in seinem Namen dem Konflikt der Götter entgegentreten, um die traumlosen Scharen zu vernichten. Noch fehlt es an Stärke, noch fehlt es an Wissen, doch geschlossen werden wir streiten, denn Er ist mit uns und Er ist die Hoffnung.
Einer von Acht
Wenngleich die Expedition der Neun von den Vorständen der acht Häuser angeführt wird, die zusammen mit dem Einen den Zirkel der Neun bilden, so bedingt es doch der Konflikt der Götter, dass sich in jedem Jahr einer der Acht erhebt und die Macht der Träume in sich aufnimmt. Einher mit dieser Tat gehen Macht und Einfluss, wohl aber auch Verantwortung der Gemeinschaft der Häuser gegenüber. Denn wie die Herrschaft über die Häuser dem Zirkel obliegt, so bleibt doch auch ein jeder Vorstand stets nur ein Bildnis seines Aspektes der Träume und damit eben ein Teil des Willens des Einen.
Der Traum der Hoffnung
Ein jeder träumt, ein jeder strebt und wir die wir gelernt haben dieser leisen Stimme unserer innersten Wünsche zu lauschen sind frei von weltlichen Wirren, die uns abhalten danach zu streben. Und weil ein jeder wünscht, und weil ein jeder hofft, ist dies der Faden, der sich sanft um uns legt und in Toleranz verbindet, was sonst getrennt. So kann ein jeder zu uns kommen und kann ein jeder seinen Traum verfolgen, denn in diesem Bestreben sind wir alle gleich und in diesem Bestreben gibt es jenen, der uns alle eint. So ist und bleibt Er der eine Faden, die flüsternde Stimme – der Herr der Hoffnung.
Die Feste
Wo Angst regiert und Hilflosigkeit wandelt dort soll die Hoffnung einen Wall erheben – mit Türmen und Wachen und voller Magie. Drum brechet den Stein und zimmert die Balken und sprechet die alten Worte dazu, denn Zuflucht zu spenden und Schutz zu gewähren sei unser Bestreben von oberster Hand. So rüsten wir uns, denn ein Krieg steht bevor und viel Leid und viel Opfer erwarten uns. Doch niemals, niemals soll dies Bollwerk dann fallen, zieht dort erst einmal die Hoffnung ein.
Vradek – Der Traumbote
Vermutlich war er ein Splitter des alten Urelementes des Traumes, ein Splitter von Oneiro und zählte somit zu den Oneiras. Doch die Wahrheit ist leider verloren gegangen mit dem Untergang der Zusammenkunft und dem Scheitern des Expeditionsbanners im ersten großen Siegelkrieg. Viele waren dem Ruf der 9 Häuser aus einer fernen Welt in die Dark World gefolgt. Hoffnung hatte sich in ihnen gefestigt durch die Versprechungen der 9 Häuser und durch den vereinten Glauben an die Macht des Einen formierte sich die fleischliche Hülle des Gottes Nuhr Malask, dem Traumboten um diese neuen Kinder der Träume und der Hoffnung in das verheißungsvolle Land zu führen.
Als jedoch der erste Siegelkrieg sich seinem Höhepunkt zuwendete und sich die Lagen in allen Bannern zuspitzte, ja als die alles entscheidende Schlacht beginnen sollte, da zerbrachen die 9 Häuser in Unstimmigkeiten und eine Revolution im Expeditionsbanner zwischen den Bürgern und den führenden Vorständen der 9 Häuser zerriss diese Gemeinschaft und die Zusammenkunft. Dies schwächte auch gleichfalls den Gott Nuhr Malask, denn es waren nicht mehr ausreichend gläubige Anhänger an ihn und seine Träume vorhanden und so bekam seine fleischliche Hülle Risse und zerbarst letztendlich noch vor dem Anfang der letzten großen Schlacht des ersten Siegelkrieges. Und mit ihm zerbarst auch die neu errichtet Feste um das Expeditionslager und die Gemeinschaft der Zusammenkunft in der Dark World. Die übriggeblieben Sterblichen gingen fort und verteilten sich auf die anderen Lagerbanner der Dark World. Sie fanden einen neuen Hoffnungsschimmer in den anderen Bannern und bei den anderen dort existierenden Göttern. Von Nuhr Malask hat man seither nichts mehr gehört oder gesehen.